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Vancouver – eine Liebeserklärung

Mai14
2012
Geschrieben von Matthias Läßig

Nachdem ich nun schon eine ganze Weile zurück in Deutschland bin ist es wohl an der Zeit einmal einen kleinen subjektiven Vergleich anzustellen. Zuerst einmal ist Vancouver eine riesige Stadt im Vergleich zu deutschen Städten. Noch dazu eine typisch amerikanische mit ihrem schachbrettartigen Aufbau, aber das macht andererseits die Orientierung relativ einfach. Typisch kanadisch sind auch die Entfernungsangaben: „Ich fahr‘ mal schnell…“ lässt sich übersetzen in „Ich bin dann mal drei Stunden unterwegs…“ – das Land ist halt einfach riesig! Das erklärt auch, warum man auf Parkplätzen in den National- und Provicial Parks, ja sogar an den Trailheads immer mal wieder Zettel in den Autos sieht auf denen steht: ich bin der und der, bin am soundsovielten losgegangen mit dem Ziel… Während der gut drei Monate in Vancouver habe ich allein zwei mal in den Nachrichten Meldungen über beim Wandern vermisste Personen gesehen. Und einen Schwarzbären in Downtown Vancouver. Und einen Puma auf einem Spielplatz in Squamish – 30 Minuten nördlich von Vancouver an der wunderschönen Sunshine Coast.

Was mir als Erstes aufgefallen ist, als ich wieder zurück in München war, war das fehlende Grün. Die ganzen Evergreens, kleinen Parks und Alleen. Wohlgemerkt, ich habe im Westend von Vancouver gewohnt, also quasi „downtown“!

Als Zweites dann unsere deutsche Bürokratie: da brauchst du für Allesmögliche eine amtliche Bestätigung in dreifacher Ausfertigung, kein Mitarbeiter einer Behörde kann irgendetwas entscheiden und muß immer erst dreimal nachfragen.
Ganz anders in Kanada: Auto kaufen und zulassen? Geh zur ICBC (Insurance Company of British Columbia), füll ein Transfer Tax Form aus. Das ist eine halbe A4-Seite mit den persönlichen Daten des Verkäufers und Käufers und der Fahrzeug-Identnummer (VIN). Dann noch eine Angabe, was man für das Fahrzeug gezahlt hat.
Der Versicherungsmakler rechnet dann mal g’schwind mit dem Taschenrechner die fällige Umsatzsteuer (13%) aus. Das zahlt man und dazu die Versicherung. Dauert circa 5 Minuten und man hat einen handschriftlichen Durchschlag (!) als Eigentumsnachweis.
Hier in Deutschland habe ich mich dann nach dem Autokauf und der Zulassung gefragt, wieso wir hier ein Dokument aus der Bundesdruckerei brauchen? Und einen halben Tag Zeit! Steht doch eh alles im Computersystem der Zulassungsbehörde und kann bei einer Kontrolle der Polizei per Funk abgefragt werden… :-/
Weil wir gerade bei Autos und Verkehr sind. Wir Deutschen fahren extrem aggressiv Auto! Da wird auf der Autobahn bei Tempo 180 mal schnell in eine Lücke von 10 Meter Abstand (!) reingebrettert, der TÜV-Aufkleber des Vordermanns kontrolliert und wenn der dann immer noch nicht Platz macht dann aber Blinker setzen und Lichthupe!
Ich war in Kanada richtig erschrocken als die Autofahrer sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halten, für einen Abbieger auch einfach mal anhalten und auch noch freundlich lächeln! Und das ist keine Ausnahme sondern die Regel! Davon sollten wir uns hier alle einmal ein gaaaanz großes Stück abschneiden. Dann hätten wir vielleicht auch nicht mehr so viele Burn-Out-Patienten.

Und auch jetzt habe ich mich immer noch nicht wieder daran gewöhnt, dass man nicht einfach mal schnell Sonntag Nacht einkaufen gehen kann wenn man mal schnell Appetit auf Pancakes hat.
ABER, etwas Gutes gibt es auch hier: Endpreise. In Kanada muß man auf jeden ausgeschriebenen Preis noch einmal die Steuer draufrechnen. Da wird ein vermeintliches Schnäppchen ganz schnell teuer.

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Meet Dorothy…

Okt13
2011
Geschrieben von Matthias Läßig

So… Nachdem nun auch mein neuer kanadischer Führerschein eingetroffen ist, machte ich mich also daran ein Auto zu kaufen. Eigentlich sollte es ja ein Pickup-Truck werden, damit ich dort einen so genannten „Camper“ auf die Ladefläche setzen kann.
Ich habe mir also bei diversen Autohändlern und auf Craigslist (Kleinanzeigen im Internet) ein paar herausgesucht und angeschaut. Naja, sagen wir es mal so: für dasselbe Geld bekommt man eine sehr hohe Bandbreite an unterschiedlicher Qualität angeboten… Aber es ist für einen Deutschen toll, einen „long bed extended cab“ Pickup zu fahren, der einen 7.3 Liter Diesel mit 480 PS hat. Das treibt einem dann doch ein Schmunzeln ins Gesicht. Aber leider waren wir beide nicht für einander bestimmt. Ein Blick unter das Auto zeigte: da muss eine Menge gemacht werden.
Aber, dabei habe ich Dorothy kennen gelernt. Sie ist 33 und ein wahrer Sonnenschein. Ich habe mich direkt verliebt…

Sie ist ein 5.7 Liter Chevrolet Van G20, Baujahr 1978, mit nur knapp 60500 gelaufenen Kilometern. Umgebaut zu einem Camper Van. Also habe ich zugeschlagen, Dorothy dann neue „temporary license plates“ besorgt und bin mit ihr nach East Vancouver zum Aircare gefahren. Dorothy hat zuvor noch nie einen Aircare machen müssen, da dieser in British Columbia nur im Lower Mainland (Großraum Vancouver) gemacht werden muss.

Sie hat den Test (Abgasuntersuchung) mit fliegenden Fahnen bestanden – die Mitarbeiter von Aircare waren total überrascht. Immerhin ist sie 33 Jahre alt!
Also bin ich mit den Unterlagen zurück zum Versicherungsmakler gefahren, habe meine Versicherung bezahlt und meine neuen „Beautiful British Columbia“ Plates bekommen. Dorothy hört nun auf den schönen Namen: 154 LMK.

Dann also noch eine Parking Permit für Vancouver West End besorgt und nun steht Dorothy um die Ecke und wartet auf ihr erstes großes Abenteuer mit mir…





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Vancouver, beautiful Vancouver!

Okt06
2011
Geschrieben von Matthias Läßig

Nach erlebnisreichen vier Tagen nun ein kurzer Zwischenbericht aus Vancouver…

Nachdem sich München und ein paar Kollegen/Freunde standesgemäß mit einem zünftigen Wies’n-Besuch von mir verabschiedete(n) ging es dann am Sonntag, den 2. Oktober, um 07:40 am Flughafen München erst einmal mit dem Bezahlen von Übergepäck und einer Verspätung von einer Stunde, da es im Moos mal wieder so dichten Nebel hatte, dass die DFS (Deutsche Flugsicherung) mit einer Staffelung von 20 Minuten arbeitete. Wieso fliegen wir im 21. Jahrhundert eigentlich nach Instrumenten und GPS und nicht mehr mit dem Sextanten??? Aber egal. Freundlicherweise wartete der Anschlussflug in Düsseldorf auf uns sonst hätte die Reise schon dort wieder einen längeren Zwischenstopp eingelegt. Der Flug war recht kurz mit nur 9:55 Stunden und einem wundervollen Blick auf Nord-Ost Kanada – Baffin und Nunavut.


Endlich in Vancouver gelandet begann das Warten auf das Visum und Work Permit, das ab dem Tag der Einreise für ein Jahr gilt. Leider hatten von den 40 Schaltern nur drei geöffnet, so das ich etwa eine Stunde warten durfte. Das Ganze hat dann nur ein paar Minuten gedauert und ich wurde vom CIC-Officer mit einem freundlichen „Take Care!“ verabschiedet. Also auf ins Abenteuer, rein in den Skytrain Richtung Downtown Vancouver bis zum Szeneviertel Yaletown und dann mit dem C21-Bus weiter in Richtung Beach Avenue. Hier erwartete mich mein neues Zuhause; mein Vermieter Dave hatte an mich gedacht und es erwartete mich ein eiskaltes Bier im Kühlschrank! Welcher deutsche Vermieter würde so etwas tun?
Den Rest des Tages verbrachte ich mit dem Erkunden der Umgebung und Einkaufen – schließlich braucht man ja etwas zu Essen…

Am Montag standen dann viele große Dinge auf dem Programm: SIN (Sozialversicherungsnummer) beantragen, deutschen Führerschein in einen Kanadischen umtauschen und ein Konto eröffnen. Nach deutschem Verständnis fast unmöglich an einem Tag. Hier in Kanada dauert das gerade einmal ein paar Stunden! Also den Rest des Tages noch durch Downtown schlendern und bei dem ein oder anderen Mobilfunkanbieter die Tarife auskundschaften… Pünktlich zu einem traumhaften Sonnenuntergang dann zu hause und todmüde ins Bett fallen. Da macht sich dann der Zeitunterschied von neun Stunden bemerkbar.

Dienstag und Mittwoch habe ich mir dann mal die weitere Umgebung angesehen, ein paar Fotos gemacht und mir eine neue SIM-Karte für mein Handy besorgt. Bei den Tarifen kann es einem aber schon fast schlecht werden – wie generell bei den Preisen hier…





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